Let’s talk about death!

Es ist Zeit. Wir müssen über Sterben, Tod und Trauer reden.

Sterben und Tod sind in unserer Gesellschaft tabu. Wir haben nie gelernt wie man trauert. Wie auch. Schließlich wollen wir nicht wahr haben, dass das Leben nur ein vorübergehender Zustand ist. Dass unser Leben eine echte Deadline hat.

Doch was wäre, wenn wir uns unserer eigenen Sterblichkeit bewusster wären? Wenn wir die Deadline anerkennen und bis dahin alles geben?

Die Angst steht uns im Weg. Angst über den Tod nachzudenken. Doch davon ist noch keiner gestorben. Ganz im Gegenteil, es bringt uns ganz viel, wenn wir uns mit der natürlichen Grenze des Lebens auseinander setzen. Wir können ein mutigeres Leben führen, Prioritäten anders setzen, mehr Mitgefühl entwickeln. Und ein Selbstverständnis, damit wir am eigenen Lebensende so gehen können, wie wir gelebt haben – mit Liebe, Hingabe und einem prall gefüllten gelebten Leben!

 

Es gibt tausend Gründe darüber zu reden. Offen, ehrlich, unverstellt. Respektvoll, neugierig, fragend, herzlich, bunt, optimistisch, kritisch.

Barcamp Session, in der Menschen Post its beschreiebn und aufkleben zum Thema Deadline und eigene Sterblichkeit.

„Deadline“ – meine Session bei DasAgenturCamp

Open death talk: Hier geht es um die echte Deadline, das echte Ende, den Tod!

„Deadline“ – so hieß meine Barcamp Session beim DasAgenturCamp in Düsseldorf. Deadlines kennen wir alle. Ein Termin, an dem eine Arbeit oder ein Arbeitsschritt fertig sein muss. Abgabe. Ende. Bis dahin wird alles gegeben, meist nochmal alle Energie in den Endspurt gepackt. Passt ja gut in den Kontext eines Agentur Barcamps, wo Kreative über Transformation, Künstliche Intelligenz und Herausforderungen im Agenturalltag diskutieren.

 

Ich wollte in meiner Session allerdings über die echte Deadline reden. Die Lebensdeadline, das echte Ende, den Tod! Und warum?

 

Tod und Trauer sind Tabuthemen, wir wissen nicht mehr, wie man damit umgeht. Gestorben wird im Krankenhaus, die Toten werden schnell aus unserem Sichtfeld entfernt. Unsere Gesellschaft will alles kontrollieren, regeln und absichern.
Wir werden älter und erkennen unsere natürliche Lebensgrenze nicht an. Bei einem Todesfall im engeren Kreis sind wir überfordert und gleichzeitig mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert.

 

💡 Deshalb stand die Frage zur Diskussion, was wir gewinnen, wenn wir unser Verhältnis zum Tod ändern.

 

👉🏼 Wer sich mit seiner eigenen Endlichkeit auseinander setzt, lebt, fühlt und plant anders. Wenn wir den Tod nicht mehr als etwas Bedrohliches betrachten, können wir das Leben mehr wertschätzen und uns bewusster für seine Schönheit und Einzigartigkeit engagieren.

👉🏼 Der Tod ist eine unausweichliche Veränderung. Dieses Bewusstsein kann uns helfen, die Unvermeidlichkeit von Veränderungen in unserem Leben zu akzeptieren.

 

👉🏼 Wir entwickeln mehr Mitgefühl für andere, was uns hilft, in schwierigen Zeiten mehr Unterstützung und Trost zu bieten.

 

👉🏼 Wenn wir unsere Angst vor dem Tod abbauen, können wir uns besser auf das Leben konzentrieren und uns weniger von Angst und Stress beeinträchtigt fühlen.

 

👉🏼 Wir lernen uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist im Leben.

 

👉🏼 Wir können Entscheidungen treffen, die unseren Wünschen und Bedürfnissen entsprechen.

 

👉🏼 Eine Kultur, die den Tod akzeptiert, begreift sich als Teil eines großen Ganzen durch Demut, Zufriedenheit und Genügsamkeit.

 

👉🏼 Es erfordert Mut, sich dem Thema zu stellen, gleichzeitig entsteht Mut, das eigene Leben aktiv zu gestalten und zu leben. Bis zur Deadline.

 

Bei der Auseinandersetzung mit Tod und Trauer geht es also um Selbstreflexion, Empathie, Werte, Emotionen, Achtsamkeit, Dankbarkeit, Mut, Sinn, Hoffnung. Fähigkeiten, die wir zunehmend im Arbeitsalltag und im Umgang mit unseren Mitmenschen benötigen.

 

„Perspektiven“ – der 1. Open Death Talk

 

Am 11. Januar 2022 fand der Open Death Talk online in einer Zoom-Runde mit 17 Teilnehmer*innen statt. Wir erlebten, wie facettenreich die Themen Sterben, Tod und Trauer sind und wie groß der Redebedarf war.

 

Danke…

… für diese vertrauensvolle Runde.
… für die offenen Worte.
… für die vielen Perspektiven und Blickwinkel.
… für die Vernetzung.
… für das große Interesse.