Britta in den 1990er Jahren als Twen.

Umbruchsphase Menopause

Manchmal fühle ich mich noch so wie auf dem Foto. Das war in den 1990er Jahren, ich war zwanzigirgendwas. Eine großartige Zeit, ich hatte das Gefühl, die Welt steht mir offen und ich könnte alles machen, wozu ich Lust hatte. Das Gefühl begleitete mich auch in meinen 30ern und 40ern. In zwei Wochen werde ich 50. Mein Leben hat sich kurz vor meinem 45. Geburtstag durch Carstens Tod, den Jobverlust und mit zwei Umzügen total verändert. Mitten in der Trauer kam auch noch die Menopause. Puh.

Die Wechseljahre sind eine neue Lebensphase, mit der wir uns unweigerlich beschäftigen. Die Frage ist, nutze ich diese Zeit als Chance mich auszurichten?!

Mit zunehmendem Alter oder durch Lebenskrisen verändert sich der Blick auf das Leben. Uns wird die eigene Endlichkeit bewusst. Es geht vielleicht nicht mehr darum, sich etwas aufzubauen, sondern zu filtern – was tut mir jetzt (noch) gut? Wer ist wirklich an meiner Seite? Wie will ich die nächsten Jahre eigentlich leben?

Beschäftigen wir uns mit der eigenen Endlichkeit, können wir „abschiedlich leben“. Das bedeutet, achtsam und in Verbindung mit dem Wesentlichen, geerdet und als Teil eines großen Ganzen zu sein. Das bedeutet herauszufinden, was mir persönlich gut tut, wer ich bin und wer ich sein will. Die Antwort darauf liegt nicht in Werbeanzeigen oder Social Media, sondern tief im eigenen Inneren. Das ist ein Prozess, der auch erfordert, dass unser Umfeld es uns ermöglicht, neue Schritte zu gehen.

Ein bisschen hat es auch mit Trauerbegleitung zu tun, denn es ist ein Abschied von einem Stück Leben, einer Identität. Es bedarf Selbstfürsorge und Perspektivwechsel, Wissen um die Menopause – und Geduld.



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